Melatoninpräparate werden häufig zur Behandlung von Schlafstörungen, posttraumatischen Hirnverletzungen und sogar Migräne eingesetzt. Obwohl es allgemein als sicher gilt, kann die Einnahme übermäßiger Mengen das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen. Lebensbedrohliche Überdosierungen sind selten, es bestehen jedoch potenzielle Schäden, insbesondere bei langfristiger Anwendung oder falscher Dosierung. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Risiken, Symptome und die sichere Anwendung einer Melatonin-Überdosierung.
Die Sicherheit von Melatonin verstehen
Melatonin ist in moderaten Dosen (unter 5 Milligramm) bei kurzfristiger Anwendung ungiftig. Eine Überschreitung dieser Menge oder eine längere Anwendung kann jedoch zu unangenehmen Nebenwirkungen führen. Dazu gehören Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Magenbeschwerden, lebhafte Träume und sogar Bettnässen bei Kindern. Besorgniserregender ist, dass Melatonin mit bestimmten Medikamenten interagieren und körperliche Prozesse wie Blutdruck und Krampfschwellen beeinflussen kann.
Zu berücksichtigende Wechselwirkungen mit Medikamenten
Melatonin kann die Wirksamkeit mehrerer Medikamente beeinträchtigen:
- Blutverdünner (Coumadin/Warfarin)
- Antidepressiva (Luvox/Fluvoxamin)
- Antibiotika (Cipro/Ciprofloxacin)
- Koffein
- Orale Empfängnisverhütung
- Immunsuppressiva
Die Kombination von Melatonin mit Alkohol oder anderen Schlafmitteln (Kava, Baldrian, L-Tryptophan) erhöht das Risiko von Nebenwirkungen weiter. Einige Studien deuten darauf hin, dass die langfristige Einnahme von Melatonin sogar die Samenqualität beeinträchtigen kann, was die Notwendigkeit einer sorgfältigen Abwägung verstärkt.
Dosierungsrichtlinien und Variabilität
Es gibt keine Standarddosis für Melatonin. In Studien wurden Mengen zwischen 0,1 und 10 Milligramm verwendet. Die meisten Experten empfehlen niedrige bis moderate Dosen (5-6 mg) als sichere und wirksame Tagesdosis. Überraschenderweise kann sogar 1 mg genauso wirksam sein wie höhere Dosen und gleichzeitig das Risiko einer Überdosierung minimieren. Die Einnahme erfolgt am besten 30–60 Minuten vor dem Schlafengehen.
Zu den altersspezifischen Richtlinien gehören:
- Kleinkinder (unter 2 Jahren): 1 mg
- Kinder (2–9): 2,5–3 mg
- Jugendliche (10–17): 5 mg
- Erwachsene (18+): 5-6 mg
- Kinder mit besonderen Bedürfnissen: 0,5-10 mg
Nahrungsergänzungsmittel enthalten häufig inkonsistente Melatoninspiegel, wobei einige Produkte die Angaben auf dem Etikett um bis zu 478 % übertreffen. Befolgen Sie immer die Empfehlungen Ihres Arztes und wählen Sie von Drittanbietern getestete Marken.
Symptome einer Überdosierung und Notfallversorgung
Die Einnahme von zu viel Melatonin kann Folgendes verursachen:
- Übermäßige Schläfrigkeit
- Magenbeschwerden
- Schwindel
- Müdigkeit
- Verwirrung
- Erhöhte Herzfrequenz
- Hautreizung
- Hypothermie (Körpertemperatur unter 95 °F)
Schwere Symptome, die sofortige ärztliche Hilfe erfordern, sind Atembeschwerden, Krampfanfälle, Brustschmerzen, Zittern und ein plötzlicher Blutdruckanstieg. Melatonin wirkt sich je nach Alter, Dosierung und zugrunde liegenden Gesundheitszuständen unterschiedlich auf Menschen aus. Beispielsweise wurden bereits niedrige Dosen (3 mg) mit einem erhöhten Frakturrisiko bei älteren Erwachsenen in Verbindung gebracht.
Was tun bei Überdosierung?
Eine Überdosierung von Melatonin ist selten tödlich. Wenn Sie eine Überdosierung vermuten, brechen Sie die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels ab und konsultieren Sie einen Arzt. Die meisten Nebenwirkungen verschwinden, sobald die Anwendung abgesetzt wird. Wenn jemand unregelmäßig atmet oder das Bewusstsein verliert, suchen Sie sofort einen Notarzt auf.
Eine langfristige Einnahme von mehr als 10 mg täglich oder länger als sechs Monate sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Melatonin kann nützlich sein, aber das Bewusstsein über seine Risiken und die richtige Anwendung sind für eine sichere und wirksame Nahrungsergänzung unerlässlich.





















