Spüren Sie den Druck? Vielleicht möchten Sie darüber nachdenken, eine Massage zu Ihrem Stressbewältigungs-Toolkit hinzuzufügen. Untersuchungen aus Deutschland legen nahe, dass bereits eine kurze Sitzung den Stresspegel deutlich reduzieren kann.
Wissenschaftler der Universität Konstanz untersuchten den Einfluss von Berührungen auf den Parasympathikus, den natürlichen „Ruhe- und Verdauungsmodus“ des Körpers, der für die Entspannung verantwortlich ist. Sie teilten die Teilnehmer in Gruppen ein, die entweder eine Kopf- und Nackenmassage mit Schwerpunkt auf dem Vagusnerv (der bekanntermaßen die Entspannung beeinflusst) oder eine sanftere Nacken- und Schultermassage erhielten oder als Kontrollgruppe einfach ruhig saßen.
Während der Studie überwachten die Forscher genau physiologische Indikatoren wie Herzfrequenz und Variabilität – ein Maß dafür, wie gut das parasympathische Nervensystem auf Stress reagiert. Die Teilnehmer berichteten auch über ihren emotionalen Zustand.
Die Ergebnisse waren eindeutig: Beide Massagearten führten zu einer deutlichen Stressreduktion im Vergleich zum bloßen Ruhen. Die Menschen berichteten, dass sie sich ruhiger und entspannter fühlten, wobei Verbesserungen ihrer Herzfrequenzvariabilität auf eine stärkere parasympathische Reaktion hindeuteten. Dies deutet darauf hin, dass Berührungen einen direkten Einfluss auf die Entspannungsfähigkeit des Körpers haben.
Wichtig ist, dass bereits 10 Minuten Massage oder Ruhepause spürbare Vorteile brachten. „Die Erkenntnisse, dass kurze Entspannungsphasen ausreichen, um nicht nur den Geist, sondern auch den Körper zu entspannen, ermutigen uns sehr“, erklärt Maria Meier, Doktorandin in Konstanz und Mitautorin der Studie.
Diese Zugänglichkeit ist der Schlüssel. „Man braucht keine professionelle Behandlung, um sich zu entspannen“, betont Meier. „Wenn jemand Ihre Schultern sanft streichelt oder Ihren Kopf zehn Minuten lang auf den Tisch legt, ist dies eine wirksame Möglichkeit, den physiologischen Entspannungsmotor Ihres Körpers anzukurbeln.“
Das Forschungsteam plant, andere kurze Entspannungstechniken wie Atemübungen und Meditation zu untersuchen, um zu sehen, ob sie ähnliche positive Effekte hervorrufen. Das ultimative Ziel besteht darin, zu verstehen, wie diese Praktiken bei der Bewältigung stressbedingter Erkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen helfen können.
Wenn Sie sich also das nächste Mal überfordert fühlen, denken Sie daran: Eine schnelle Berührung – sei es von einem geliebten Menschen oder einfach nur eine sanfte Abstützung Ihres Kopfes – kann ausreichen, um den Gang zu wechseln und ein Gefühl der Ruhe zurückzugewinnen.























